Kellerdecke selbst dämmen: So geht´s!
Nicht alle Sanierungen zu energetischen Maßnahmen sollte man den Fachleuten überlassen. Die Dämmung der Kellerdecke stellt eine energetische Sanierung dar, die nicht viel kostet und die man mit den eigenen Händen durchführen kann.
Die Kellerdecke zu dämmen ist eine effiziente Maßnahme, zur Senkung der Heizkosten und zu einer Steigerung des Wohnkomfort erheblich beiträgt.
Einige Umweltministerien der Bundesländer unterstützen diese Sanierungsmaßnahme und gehen davon aus, dass bei dieser Maßnahme Heizkostenersparnisse von bis zu 10 % durchaus realistisch sind.
Eigenheimbesitzer, die über ein gewisses handwerkliches Geschick verfügen, können diese Dämm-Maßnahmen in eigener Regie durchführen.
Folgende Schritte sind bei der Dämmung einer Kellerdecke zu beachten:
1. Vorbereitung der vorhandenen Oberflächen
Die Kellerdecke sowie angrenzende Wände sind von allem Staub, losen Putzteilen und sonstigen Substanzen zu reinigen.
Dieser Schritt ist besonders wichtig, damit der Kleber der Dämmplatten eine gute Verbindung mit der Oberfläche erhält. Besonders gut zur Anbringung der Dämmplatten eignet sich eine glatte Betondecke hergestellt aus Fertigteilplatten.
2. Isolierung von vorhandenen Heizung-, Wasserleitungen und Stromleitungstrasse
Die an der Kellerdecke verlaufenden Leitungen sollten entsprechend gedämmt werden. Dies trägt dazu bei, dass die Wärmebrücken so gering wie möglich vorhanden sind.
Das trägt dazu bei die Energieeinsparung weiterhin zu drosseln. Zudem wird die Erwärmung des Brauchwassers in den Leitungen reduziert.
3. Wahl des Dämmmaterials
Folgende Dämmstoffe eignen sich besonders gut für die Durchführung dieser Maßnahme:
- Naturdämmstoff
- Mineralfaserplatten
- Hartschaumplatten
Hierbei sind Naturdämmstoffe besonders gut geeignet, da es sich hierbei um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Wichtig ist, dass bei der Durchführung der Deckendämmung nach Abschluss der Arbeiten die Kopfhöhe von Oberkante Fußboden bis Unterkante Dämmung noch mindestens 2,00 m beträgt.
Der mit der Dämmung zu erreichende Dämmwert auch U-Wert genannt sollte nicht höher liegen wie 0,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (kurz W/m²K).
Für das Material Holzweichfaserplatten beträgt die Dicke hierbei 16 -18 cm, bei Polyurethan (auch genannt Styrodur) kann man von einer erforderlichen Dicke von 10- 12 cm ausgehen um vernünftige Dämmwerte zu erreichen.
Die zuletzt genannten Materialien sind bei einer niedrigen Kellerhöhe zu verwenden. Es gibt auch Dämmplatten bei denen eine geringere Dämmdicke erforderlich ist.
Bei diesen hochwertigen Dämmstoffen handelt es sich um Vakuumdämmplatten bei denen bereits eine Dicke von ~ 3,00 cm ausreicht. Dieser Dämmstoff ist jedoch sehr teuer und mechanisch sehr empfindlich.
Daher sollte dieses Material nur in Ausnahmefällen und nur bei kleineren Flächen zum Einsatz kommen.
Für den Fall, dass Platz gespart werden muss, sollten die Polyurethan-Dämmstoffe zur Ausführung kommen. Dieses Material mit einer halb so guten Wärmeleitfähigkeit und einer doppelt so guten Dämmwirkung wie Holzfaserplatten erzielt mit der halben Dämmstoffstärke in etwa die gleichen Ergebnisse.
4. Anbringung von Dämmplatten
Verschiedene Methoden eignen sich für die Befestigung der Dämmplatten (kleben, dübeln oder ein Schienensystem).
Das zu verwendete System hängt von der Dicke des Dämmmaterials sowie von der Beschaffenheit der Oberfläche der Kellerdecke ab.
Die Faustregel besagt:
Je dicker die Dämmplatte und je schlechter haftend die Decke umso höher ist die Befestigung in gedübelter Form auszuführen.
In den Produktbeschreibungen des Herstellers wird meist genau beschrieben, wie die Dämmplatten zu befestigen sind. Ein besonderes Augenmerk ist wichtig, dass eine präzise fugenfreie Anbringung zur Ausführung kommt. Je geringer die Stoßfugen der Platten ausgeführt sind um so besser funktioniert die Wärmedämmung.
5. Zusätzliche Dämmung der Kellerwände
Zur Reduzierung der Wärmebrücken an den Kellerwänden kann eine Dämmung unterhalb der Deckendämmung sinnvoll sein.
Ich empfehle als Bauexperte eine Plattenbreite von mind. 50 cm als Dämmschürze auszuführen. Diese Dämmschürze reduziert Wärmebrücken in den Kellerwänden und spart zusätzlich Energiekosten.
Für den Fall, dass die Fassade keine Dämmung hat, sollte eine Fachperson prüfen ob bedingt durch die Dämmschürze im Erdgeschoss ein erhöhtes Schimmelrisiko entsteht.